Die Bezirksversammlung Bergedorf hat in ihrer Sitzung am 01. Juni Bergedorfs Bezirksamtsleiter Arne Dornquast erneut zum Bezirksamtsleiter gewählt. Im zweiten Wahlgang erhielt er die notwendige absolute Mehrheit von 23 Stimmen (bei 18 Nein-Stimmen und einer Enthaltung) und kann damit Ende des Monats seine zweite sechsjährige Amtszeit antreten.
Vorausgegangen war eine lange Sitzung, in der der SPD-Fraktionsvorsitzende Paul Kleszcz ruhig und sachlich erklärte, warum die SPD-Fraktion sich schon frühzeitig für eine Wiederwahl Dornquasts ausgesprochen hat.
„Er hat die persönliche Eignung für dieses Amt. Unsere Fraktion schätzt an ihm, dass bei ihm die Interessen Bergedorfs im Vordergrund stehen, er die Aufgaben der Öffentlichkeit nicht aus dem Blick verliert (Flüchtlingsunterbringung) und er sich für seine Mitarbeiter einsetzt und für die Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen. Er ist offen für neue Impulse und setzt diese auch um (Körberhaus, Museumslandschaft).“ Zudem habe Dornquast „jeden Abgeordneten und jede Fraktion und deren Anliegen und Positionen respektiert“.
Dann zählte Kleszcz die Erfolge Dornquasts auf: „Wir haben in den vergangen Jahren im Durchschnitt 600 Wohneinheiten (WE) pro Jahr genehmigt, in Zukunft sollen es 800 sein. Insgesamt sind über 3.000 WE genehmigt worden, seit Herr Dornquast Amtsleiter ist. Davon ist ein großer Anteil öffentlich gefördert.“
Es seien zudem wichtige Stadtentwicklungsprojekte vorangebracht worden: „Dazu gehört die Entwicklung des Bergedorfer Hafens, des Stuhlrohrquartiers, des Glunz-Areals, des Bergedorfer Tors und vor allem das Körberhaus, welches Herr Dornquast auf den Weg gebracht hat.“
Zu nennen seien auch die Schleusengrabenachse mit zahlreichen Wohnprojekten, vielen innovativen Unternehmen und Hamburgs wichtigstem Forschungs- und Innovationsquartier, u.a. mit dem Laserzentrum, der Fraunhofergesellschaft und dem Energiecampus sowie der neue Stadtteil Oberbillwerder.
Die Bergedorfer Museumslandschaft sei ebenfalls Dornquast zu verdanken. „Seit einigen Jahren hat Bergedorf nun auch die Verantwortung für das Museum für Bergedorf und die Vierlande. Dies war ein zäher Akt, den Herr Dornquast und sein Team gut organisiert haben.“
Die „größte Herausforderung“ sei hingegen die Bewältigung der Flüchtlingssituation gewesen. Dornquast habe die Situation „durch sachliches, schnelles und engagiertes Handeln immer im Griff“ gehabt. „Auch in der Organisation der Ehrenamtlichenarbeit hat Herr Dornquast vieles bewegt. Ich will nur einmal hervorheben, dass wir überproportional mehr Geld für die Flüchtlingsarbeit erhalten als alle anderen Bezirke. Das haben wir den engagierten Verhandlungen von Herrn Dornquast zu verdanken.“
Insgesamt habe Herr Dornquast gezeigt, „dass er persönlich und fachlich das Bezirksamt führen kann. Er ist ein guter Bezirksamtsleiter und soll das deswegen auch bleiben“, so Paul Kleszcz abschließend.
Die Wahl Arne Dornquasts war der Abschluss eines offenen Bewerbungsverfahrens. Im Dezember hatte die Bezirksversammlung vereinbart, die Stelle des Bezirksamtsleiters öffentlich auszuschreiben. Alle Fraktionen waren sich jedoch einig, dass Herr Dornquast unter den eingegangenen Bewerbungen der einzige qualifizierte Bewerber war. Deshalb stand auch nur er zur Wahl. Im ersten Wahlgang verfehlte er mit 21 Ja-Stimmen (19 Nein, 1 Enthaltung, 1 ungültig) knapp die notwendige absolute Mehrheit, die er dann jedoch im zweiten Wahlgang erhielt.