Die
Bezirksversammlung Bergedorf hat in ihrer Sitzung am 31. März einen Antrag der
Bergedorfer Koalition aus SPD, Grünen und FDP beschlossen, der das Bezirksamt
auffordert, ein Konzept zu erstellen, um „unter Berücksichtigung der Hamburger
und Bergedorfer Klimaschutzziele allen Menschen in den Vier- und Marschlanden
ein zeitgemäßes, innovatives und bedarfsgerechtes Mobilitätsangebot“ anbieten
zu können. Dieses Mobilitätskonzept soll im Dezember 2023 vorliegen,
Zwischenergebnisse sollen in der Sitzung des Regionalausschusses im Dezember
2022 vorgestellt werden.
Hintergrund
ist, dass es aufgrund der weitläufigen Struktur der Vier- und Marschlande nicht
möglich ist, Verkehrskonzepte, die für urbane Räume wie z. B. Eimsbüttel
entwickelt wurden, auf das Landgebiet zu übertragen. Metrobusse, U- und
S-Bahnen wird es hier nicht geben können. Doch auch in den Vier- und
Marschlanden müssen wir unsere Klimaschutzziele einhalten und dafür mehr
Angebote des öffentlichen Personennahverkehrs schaffen. Autonome Busse und
Taxen, Carsharing und andere innovative Ansätze können dazu beitragen, die
Angebotslücke im Landgebiet zu schließen und so mehr Menschen dazu zu bewegen,
das Auto stehen zu lassen. Dafür bedarfs es aber eines schlüssigen
Mobilitätskonzeptes, das nach dem Willen der Bergedorfer Koalition nun vom
Bezirksamt erstellt werden soll.
Laura
Wohnrath, Abgeordnete der SPD-Fraktion Bergedorf und Mitglied im
Regionalausschuss:
„Beim
Thema nachhaltige Mobilität in den Vier- und Marschlanden müssen wir
konzeptionell das größere Bild in den Blick nehmen. Es ist wichtig, nicht immer
nur in Einzelmaßnahmen und separaten Bausteinen zu denken, sondern stattdessen
mit dem ganzen innovativen Werkzeugkasten langfristig und vor allem
übergreifend und vernetzt in die Planungen und Umsetzungen zu gehen. Nur auf
diese Weise kann auch im Landgebiet die Verkehrswende gelingen und im Ergebnis
ein attraktives, modernes und klimafreundliches Mobilitätsangebot für alle
Generationen entstehen.“
Lenka Brodbeck, Fachsprecherin der
Grünen-Fraktion für die Vier- und Marschlande:
„Wir wollen Wege finden, unseren Bedarf
an Mobilität mit klimafreundlicheren und sozialverträglicheren Mitteln zu
befriedigen als in erster Linie mit dem privaten PKW. Ein Mobilitätskonzept
bietet die Chance, Angebote und Maßnahmen aufeinander abzustimmen. Es werden
die Mobilitätbedürfnisse der Menschen in den Blick genommen, auch derjenigen,
die als Kinder und Jugendliche oder aus welchen Gründen auch immer nicht mit dem
eigenen Auto unterwegs sind.“
Stephan Meyns, Fachsprecher der
FDP-Fraktion Bergedorf für die Vier- und Marschlande:
„Nachhaltige und innovative Formen der
Mobilität wollen wir auch in den Vier- und Marschlanden etablieren. Auch im
Landgebiet muss flexible Mobilität ohne eigenes Auto möglich sein. Es gibt
viele kluge Ansätze, die wir auf die ländlichen Regionen des Bezirks übertragen
können. Hierbei wollen wir mit unserem Antrag größer denken als bisher. Die
Mobilitätswende wird nur gelingen, wenn es schnelle, ansprechende und
wirtschaftliche Alternativen zum eigenen Auto gibt.“