Am 08. Januar 2019 hatte die SPD-Fraktion Bergedorf zum Neujahrsempfang eingeladen und nicht nur mit einem leckeren Imbiss und Getränken gelockt, sondern auch mit einem sehr gesprächigen Ersten Bürgermeister von Hamburg, Herrn Dr. Peter Tschentscher.
Der Spiegelsaal des Bergedorfer Rathauses war voll. Rund 120 Bergedorferinnen und Bergedorfer sind der Einladung gefolgt und haben die Chance genutzt, den Reden zu lauschen sowie direkte Anliegen und Fragen mit Dr. Tschentscher zu klären.
Der SPD-Fraktionsvorsitzende Paul Kleszcz kündigte in seinen einleitenden Worten an, dass die SPD die großen Bauprojekte im Bezirk wie das Bergedorfer Tor oder auch den neuen Stadtteil Oberbillwerder mit Nachdruck angehen und keine Bauruinen dulden werde. Angesichts der Wohnungsnot und der steigenden Mieten in Hamburg bezeichnete er den Bau Oberbillwerders als unerlässlich. Zudem ließ es sich Kleszcz nicht nehmen, Dr. Tschentscher „im schönsten Bezirk Hamburgs“ willkommen zu heißen und dazu aufzufordern, am 26. Mai 2019 zur Bezirksversammlungswahl zu gehen und dabei alle fünf Stimmen der SPD zu geben.
Paul Kleszcz (links) und Dr. Peter Tschentscher
Anschließend griff Dr. Peter Tschentscher in seiner Rede die Thematik rund um den benötigten Wohnungsbau und die Verbesserung der sozialen Infrastruktur auf. Auf Grund der massiven Vernachlässigung des Wohnungsbaus vor 2011 unter der CDU-Regierung sei der derzeitige Wohnungsdruck erst entstanden. In den letzten acht Jahren sei vieles von dem aufgearbeitet worden, was davor jahrelang einfach nicht angegangen worden sei. Deshalb habe sich der Senat zum Ziel gesetzt, 10.000 Wohnungen im Jahr zu bauen. Denn wer bezahlbare Wohnungen wolle, müsse Wohnungen bauen. Dr. Tschentscher will keine Verhältnisse wie in München, wo sich Normalverdiener bei einer Durchschnittsmiete von über 11 Euro pro Quadratmeter kaum noch eine Wohnung in der Stadt leisten könnten. Hamburg sei hier mit gut 8 Euro auch Dank der SAGA und der Wohnungsbaugenossenschaften zwar besser, müsse aber durch den forcierten Wohnungsbau diese Mieten auch stabil halten.
Mit 120 Gästen war der Spiegelsaal gut gefüllt.
„Hamburg ist ungefähr so groß wie Berlin und hat nur halb so viele Einwohner. Die Stadt Wien ist halb so groß wie Hamburg, aber beherbergt genauso viele Einwohner“, sagte Dr. Tschentscher und meinte damit, dass es in Hamburg noch viel Potenzial gebe, Wohnungen zu bauen. Neben kleineren Nachverdichtungen und der Bebauung ehemaliger Gewerbe- oder Industrieflächen gehöre hierzu vor allem das Bauen an den Magistralen. Gerade dort, wo es schon eine bestehende Infrastruktur mit Straßen oder Schienen gebe, sei das Bauen sinnvoll. Hierzu gehöre auch der neue Stadtteil Oberbillwerder, der direkt an der S-Bahnstation Neuallermöhe liegt. Der Erste Bürgermeister versprach, dass der Senat alles dafür tun werde, dass Oberbillwerder ein Vorzeigestadtteil werde.
Der Erste Bürgermeister blieb fast zwei Stunden, um Fragen zu beantworten.
Nach dem offiziellen Teil blieb der Bürgermeister noch fast zwei Stunden und beantwortete im persönlichen Gespräch Fragen vieler einzelner Anwesender mit viel Geduld und Interesse. Natürlich nutzten die Gäste auch die Gelegenheit, untereinander ins Gespräch zu kommen. Dafür standen zudem die anwesenden SPD-Abgeordneten der Bezirksversammlung zur Verfügung. Dieses Angebot wurde zahlreich genutzt.
Nach den Reden nutzten die Gäste die Gelegenheit, für angeregte Gespräche.
Insgesamt war der Neujahresempfang der SPD-Fraktion Bergedorf ein schöner politischer Start in das Jahr 2019!
Katja Kramer