Die Planungen für Oberbillwerder sind einen großen Schritt weiter: Ein Planungsentwurf, aus dem sich ein Masterplan bis Ende des Jahres entwickeln wird, ist nun gekürt. Am 24. Mai 2018 hat das Beratungsgremium mit einem Votum von 18 zu 2 Stimmen den Siegerentwurf für Oberbillwerder vom dänisch-niederländisch-deutschen Planungsteam ADEPT Aps mit Karres + Brands ausgewählt.
Der Entwurf „The Connected City“ fügt sich optimal in die bestehende Landschaftsstruktur ein und schafft neue Verbindungen in die benachbarten Stadtteile. Oberbillwerder wird als Modellstadtteil „Active City“ entwickelt und durch die Themen Gesundheit, Ernährung und Sport geprägt.
Aus diesem Entwurf wird der Sonderausschuss Oberbillwerder nun bis Ende des Jahres einen Masterplan formulieren. Ein Masterplan ist die abstrakteste Planungsebene und sieht grundsätzliche Verteilungen und Vorstellungen des Quartiers vor. Die Leitlinien werden abgesteckt und ein Gesamtbild des Quartiers entsteht erstmals, das in den folgenden Jahren die weiteren Planungen bestimmen wird.
Der Siegerentwurf greift die bestehende Landschaftsstruktur aus linearen Entwässerungsgräben auf und plant, den öffentlichen Raum durch blaue und grüne Adern zu prägen. Wasserströme und öffentliche Grünflächen werden das Gesicht des Quartiers als lebenswerten Stadtteil im Grünen erhalten.
Ein Grüner Ring wird sich durch den Stadtteil ziehen, an dem alle öffentlichen Einrichtungen wie etwa Schulstandorte und Kitas entwickelt werden. So können Schulwege von den Wohnquartieren zur Schule/Kita künftig autofrei abgewickelt werden. Durch Quartiersgaragen für privates und öffentliches Parken und ringförmige Erschließung wird zudem der Autoverkehr im zentralen Wohngebiet weitestgehend beruhigt. Auch ein Abfluss des Verkehrs über den Felix-Jud-Ring, was wir stets abgelehnt haben, wird nicht erfolgen – Verbindungen für Fußgänger und Fahrradfahren zwischen den Stadtteilen werden aber entstehen.
Vorgeschlagen ist zudem eine gläserne Markthalle direkt an der S-Bahnstation Allermöhe, an die sich dann im Bahnhofsquartier das kommerzielle Zentrum anschließt. Dort werden Einkaufsmöglichkeiten und Gastronomieangebote zu finden sein, so wie ein von uns schon seit Beginn der Planungen gefordertes Schwimmbad, das fußläufig vom Bahnhof aus erreichbar sein soll. Grundsätzlich ist die Bau- und Nutzungsdichte hin zur S-Bahnstation höher und nimmt gen Stadtrand ab – dort wird ein eher landschaftlich geprägter Bereich entstehen mit neuen Kleingartenanlagen, Townhouses und naturnahen Spielplätzen. Ein behutsamer Übergang zwischen Oberbillwerder und der historischen Kulturlandschaft Billwerders ist somit bereits planerisch angedacht und wird von uns in den nächsten Monaten der Masterplanerstellung weiterhin forciert.
Alexander Mohrenberg